Kompressoren – Die richtige Auswahl für Ihre Anwendung!

Was kann ein Kompressor eigentlich? Oberflächlich gesehen nicht viel, das aber besonders gut! Er saugt Luft an, verdichtet sie und gibt diese dann mit erhöhtem Druck wieder ab! Das ist erst einmal nicht sehr aufregend. Jedoch lässt sich die dadurch entstandene Druckluft für eine Vielzahl von Aufgaben nutzen. Beispielsweise für das Füllen von Reifen oder das Fortblasen von Staub bei der Reinigung von Maschinen, Werkstatt und Werkstücken und darüber hinaus bis zum Antrieb zahlreicher mechanischer Werkzeuge oder Anwendungen. Dafür muss ein Kompressor natürlich passenden Fähigkeiten mitbringen. Mal wird ein besonders hoher Luftdruck gebraucht, mal sind es große Mengen Druckluft, mal beides. Aber welcher Kompressor ist der richtige für meine Anwendung? Die Auswahl des richtigen Kompressors muss sorgfältig sein. Das dafür notwendige Know-how und technische Hintergrundwissen lesen Sie im folgenden Beitrag!

Wie funktioniert ein Kompressor?

Bevor wir auf die richtige Auswahl eines Kompressors näher eingehen, möchten wir Ihnen kurz erläutern wie ein solcher funktioniert. Bei einem Druckluft Kompressor handelt es sich um ein Gerät aus der Gruppe der Verdichter. Die gängigste Form des Luftverdichters ist der Kolbenkompressor. In diesem bewegt sich, ähnlich wie bei einem Verbrennungsmotor ein Kolben, der innerhalb eines Zylinders läuft. Bei der Bewegung aus dem Zylinder heraus wird durch ein Ventil oder eine Membran Luft aus der Umgebung angesaugt. Bewegt sich der Kolben wieder in den Zylinder hinein, schließt sich das Ansaugventil und die verdichtete Luft wird über ein zweites Ventil ausgestoßen.

Im Kolbenkompressor wird beim Herausziehen des Kolbens (1) durch das Einlassventil (4) Luft in den Zylinder (2) gesogen. Beim anschließenden Hineinschieben des Zylinders schließt sich das Einlassventil, die verdichtete Luft wird durch das Auslassventil (5) abgegeben. Die Dichtungen (3) verhindern, dass Luft hinter den Kolben strömt. Die dadurch entstandene Druckluft verlässt den Kompressor aber nicht gleich wieder, sondern wird außer bei Kleinstkompressoren in einem Vorratskessel gespeichert, der je nach Modell von wenigen Litern bis zu 50 oder mehr Litern Druckluft speichert. Der Verdichterkolben wird bei den meisten für Haushalt und Werkstatt verwendeten Kompressoren über einen Riemenantrieb von einem Elektromotor angetrieben. Sehr große Kompressoren, wie sie etwa im Straßenbau für den Betrieb von Presslufthämmern zum Einsatz kommen, werden auch mit Dieselmotoren angetrieben, aber das ist bei der privaten Verwendung fast nie und in Werkstätten nur sehr selten der Fall. Wer einen Kompressor einsetzen möchte, sollte also einen Stromanschluss in Reichweite haben.

Kompressoren zählen zu den Fluidenergiemaschinen und werden benötigt um unterschiedliche Gase maschinell zu komprimieren. Das bedeutet, dass sie den Druck des Gases erhöhen und gleichzeitig das Volumen verringern. Wegen ihrer Funktion heißen sie auch Druckluftkompressoren. Von daher sind sie mit Pumpenarten verwandt, welche den Druck von Flüssigkeiten erhöhen.

Wichtige Kenngrößen von Kompressoren

Entscheidend ist es also, einen Kompressor zu wählen, der in Luftmenge und Druckabgabe an den Bedarf der jeweils für die häufigsten Einsatzzwecke verwendeten Werkzeuge und Vorsatzgeräte angepasst ist. Bei der Auswahl kann man sich dabei auf drei wesentliche Kenngrößen stützen.

1. Liefermenge

Diese Größe wird auch Abgabeleistung genannt und in Liter pro Minute (l/min) gemessen. Die Liefermenge sollte mindestens dem Luftmengenbedarf der meistverwendeten Anwendungen oder Werkzeuge entsprechen, sonst sind häufige Zwangspausen zum Auffüllen des Kessels zu erwarten.

2. Kesselgröße

Diese Größe wird in Litern gemessen und gibt den Druckluftvorrat an, der zwischengespeichert werden kann. Der Kessel sollte zum Luftbedarf passen, also weder zu klein gewählt werden noch überdimensioniert sein.

3. Maximaldruck

Er ist für besonders druckintensive Arbeiten interessant. Für Anwendungen, die einen Druck von lediglich wenigen bar erfordern, genügt der Maximaldruck nahezu aller Kompressoren.

Den richtigen Druckluft-Kompressor auswählen!

Kommen wir nun nach der Theorie zur Praxis und schauen uns die Geräteauswahl konkreter an. Um das Ganze zu vereinfachen, kann man Kompressoren in Gruppen aufteilen. Diese ähneln sich in den wesentlichen Punkten. Wir stellen sie Ihnen hier kurz vor.

Kompakt-Kompressoren

Hierzu zählen kompakte, oft auf einem Fahrgestell aufgebaute Kompressoren, die einen hohen Druck bis etwa 10 bar liefern, dafür aber nur über einen verhältnismäßig kleinen Kessel mit etwa 5 bis 25 Liter Volumen verfügen. Sie können all das, was auch ein Mini-Kompressor kann. Darüber hinaus können sie zusätzlich aber auch für eine gründliche Reinigung mit der Ausblaspistole oder für Werkzeugeinsätze mit geringem Luftbedarf genutzt werden. Beispielsweise beim Tackern, Nageln oder Nieten. In gewissen Grenzen sind sie auch zum Sandstrahlen oder Lackieren geeignet. Ein Kompakt-Kompressor lässt sich problemlos aufgrund seiner Größe leicht an verschiedenen Einsatzorten betreiben.

Mobile Werkstatt-Kompressoren

Diese Geräte besitzen ebenfalls ein Räderpaar, sind aber größer und schwerer. Dennoch kann man sie beispielsweise gut innerhalb einer Werkstatt versetzen. Für den Betrieb an häufig wechselnden Einsatzorten sind sie jedoch nicht besonders geeignet. In der Regel sind diese Kompressoren für den Dauerbetrieb geeignet und liefern mit leistungsfähigen Motoren und einem Druckbehälter ab 50 Liter Volumen genug Luft für Anwendungen mit hohem Leistungsanspruch. Die Werkstatt-Kompressoren sind, was ihren Einsatz angeht ebenfalls abwärtskompatibel. Jedoch muss man hier mit wachsender Kesselgröße länger auf den vollständigen Druckaufbau warten. Hier lohnt es sich in jedem Fall den Kompressor anhand der Nutzung auszuwählen.

Stationäre Kompressoren (Werkstatt Kolbenkompressor)

Die stationären Kolbenkompressoren der Serie „EUROCOMP“ sind für den Dauereinsatz in der Werkstatt gemacht. Stationäre Kolbenkompressoren sind leistungsstark, robust und universell einsetzbar. Im Vergleich zu mobilen Kompressoren sind sie räumlich nicht flexibel einsetzbar, besitzen dafür aber ein größeres Fassungsvermögen und eine höhere Leistungsfähigkeit. Daher gehören stationäre Kompressoren in Industrie, Handwerk und Laboren zur Grundausstattung. Besonders für die tägliche Nutzung von Druckluft-Kompressoren lohnt sich der Einsatz von stationären Kolbenkompressoren.

Schraubenkompressoren

Schraubenkompressoren (auch Schraubenverdichter genannt) gehören zur Familie der Rotationsverdichter. Es sind Kompressoren, die durch Rotation von ineinandergreifenden, schraubenförmigen Rotoren den Verdichtungsraum verringern und so das Volumen von Gasen als Fördermedium komprimieren. Sie werden immer dann zur Aufbereitung von Gasen eingesetzt, wenn auf Dauer ein konstanter Druck benötigt wird und dienen somit der Drucklufterzeugung für Industrie, Gewerbe und Handwerk. Sie gehören, wie die Kolbenkompressoren, zu der Kategorie der Verdrängerkompressoren. Die Grundform des Schraubenkompressors, genauer gesagt der Verdrängerkompressor mit Doppelschraube, entstand vor knapp 90 Jahren als günstige Möglichkeit, einen konstanten Luftstrom mit einem „fest verbauten“ Druck zu erzeugen.

Weitere Kompressor Arten!

Es gibt natürlich noch die Gruppe der Kleinst- und Mini-Kompressoren. Diese eignen sich sehr gut zum Füllen von Reifen, Luftmatratzen oder Bällen. Sie besitzen zudem keinen Kessel, sondern befördern die Luft gleich aus dem Kompressor ins jeweilige Ziel. Die Liefermenge hält sich hierbei in engen Grenzen. Der maximal erreichbare Druck kann sich aber durchaus mit großen Kompressoren messen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert sie für den Dauerbetrieb zu nutzen, da solche Kompressoren nicht dafür ausgelegt sind, und man ihnen durch die Zweckentfremdung eher schadet.

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Öl oder kein Öl…Das ist hier die Frage!

Bewegliche Teile im Verdichter und in mechanischen Druckluftwerkzeugen sind durch Verschleiß gefährdet. Deshalb werden sie meist mit Öl geschmiert. Hierbei bildet sich ein feiner Ölnebel, der bis ins Wekrzeug gelangt und auch dort vor Abrieb schützen kann. Das Öl für den Verdichter lässt sich meist direkt am Kompressor nachfüllen. Um die Werkzeuge ebenfalls ausreichend zu versorgen, ist es möglich einen Nebelöler zu verwenden.

Tipp: Sollen nur einzelne Werkzeuge mit Öl versorgt werden, lassen sich kleine Öler auch direkt am Druckluftzufluss des Werkzeugs montieren.

Warum gibt es ölfreie Kompressoren? Sie filtern im einfachsten Fall das Restöl beispielsweise im Druckminderer aus. Das ist allerdings ein Kompromiss. Echte ölfreie Kompressoren kommen tatsächlich ohne Ölschmierung im Verdichter aus, etwa durch die Verwendung geeigneter Lagermaterialien.

Bei gleicher Luftleistung sind ölfreie Kompressoren tendenziell teurer als ihre geschmierten Pendants. Zudem erhitzen sie sich stärker und sollten deshalb regelmäßige Abkühlungspausen einlegen.

Ein Video zu diesem Thema können Sie hier sehen

Druckluftleitungen bei Kompressoren!

Bei Privatanwendern und in kleinen Werkstätten gelangt die Druckluft meist über einen flexiblen Schlauch vom Kompressor an den Einsatzort. Fest verlegte Druckleitungen sind in diesen Umgebungen eher ungebräuchlich. Anschluss finden die Schläuche mit genormten Kupplungen. Lange Schläuche sind besonders praktisch auf einer Schlauchtrommel und erhöhen die Reichweite, ohne das Gerät ständig versetzen zu müssen. Schläuche mit unter-schiedlichen Durchmessern können an den Luftbedarf angepasst die Werkzeuge optimal versorgen. Für ölfreie und ölgeschmierte Verwendung sollte man ebenfalls getrennte Schläuche verwenden. Und schließlich gibt es Anwendungen, für die man lieber einen gerade verlegten Schlauch verwendet, und andere, bei denen ein kompakter Spiralschlauch günstiger ist.

Hochwertiges und normgerechtes Zubehör hält nicht nur länger, sondern ist auch wegen der potenziellen Risiken, die die Drucklufttechnik mit sich bringt auf jeden Fall ein Vorteil: Denn, ein platzender Schlauch oder eine sich lösende Kupplung sind gefährlich und können dementsprechend zu ernsthaften Verletzungen führen.

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Sicherheit geht vor!

Nicht nur defekte Druckluftsysteme bergen Gefahren, auch beim ganz normalen Umgang mit Kompressoren und Druckluftwerkzeugen sollte man umsichtig handeln und den gesunden Menschenverstand walten lassen. Auch für Privatanwender lohnt sich deshalb die Befolgung einiger Regeln:

  1. Richten Sie den Druckluftstrahl, etwa den einer Ausblaspistole, nie auf andere Menschen, auch nicht auf sich selbst. Empfindliche Körperteile wie die Augen oder Ohren sind unmittelbar gefährdet, Druckluft kann aber zum Beispiel auch durch kleine Verletzungen unter die Haut dringen und daraus großflächige Verletzungen entstehen lassen.
  2. Auch das Abblasen von am Körper befindlicher Arbeitskleidung ist zu unterlassen. Nicht nur, weil die Kleidung selbst beschädigt werden kann, bei hohem Druck können auch größere Luftmengen durch die Kleidung hindurch in Körperöffnungen dringen und schwere Verletzungen hervorrufen.
  3. Arbeiten Sie möglichst mit einem geeigneten Gehörschutz, also mit Ohrenstöpseln oder einem Kapselgehörschutz. Auch Druckluftwerkzeuge erzeugen Geräusche, die auf die Dauer gehörschädigend wirken. Außerdem entsteht etwa beim Ausblasen durch die Druckluft selbst ein hochfrequentes Zischen, das das Gehör beeinträchtigen kann.
  4. Benutzen Sie Druckluft nicht als Besenersatz. Das kann erhebliche Mengen Staub oder gar Schadstoffe aufwirbeln und zu Atemwegsreizungen führen.
  5. Arbeiten Sie nur mit dem benötigten Druck, den Sie am Druckminderer einstellen. Überhöhter Druck beschleunigt die Arbeit nicht.
  6. Unterschätzen Sie nie den gespeicherten Druck in Druckluftschläuchen. Hier sind teils erhebliche Energiemengen verborgen, die beim plötzlichen Lösen von Verbindungen oder beim Verwenden ungeeigneter Verbindungselemente gefährlich werden können. Entschärfen lassen sich solche Gefahrenquellen durch Sicherheitskupplungen, die beim Öffnen den Luftstrom unterbrechen bzw. sich nur bei ungefährlichen Drücken öffnen lassen.
  7. Bei Defekten basteln Sie nicht selbst am Kompressor, vor allem nicht am Druckbehälter, und entfernen Sie keine Schutzabdeckungen an beweglichen Teilen. Wenn Sie den Behälter aus irgendeinem Grund einmal öffnen oder demontieren müssen, darf das nur bei Druckfreiheit geschehen. Noch besser: Überlassen Sie Wartungs- und Prüfarbeiten einem Fachbetrieb.

Unser Fazit!

Bei der Entscheidung, welcher Druckluftkompressor der richtige ist, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Deshalb wichtig, sich früh genug Gedanken zu machen, für welchen Zweck sie den Kompressor benötigen und wo er eingesetzt werden soll.

Achten Sie bei er Auswahl auf die Ansaug- und Ausgabeleistung, dass Füllvolumen, die Kesselgröße und Leistung sowie den maximalen Druck und die Anschlussart. Diese sind durch Kennzahlen belegt. Vergleichen Sie diese Kennzahlen! Anhand dieser können Sie ohne Probleme den richtigen Kompressor auswählen und sich bei der Anschaffung auf die gewünschte Leistung und Eignung für Ihre Arbeiten konzentrieren.

Wir empfehlen Ihnen, Vergleiche anzustellen und sich einen Überblick über die verschiedenen Geräte zu verschaffen. Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern nutzen den Vergleich für die Leistung und die Empfehlung des Herstellers, für welche Einsatzbereiche das Gerät optimal ist.

Wir unterstützen Sie gerne!

Kontaktieren Sie unsere Druckluftexperten vom Landefeld Service Team! Unser Serviceteam unterstützt und berät Sie zudem gerne bei all Ihren Fragen zum Thema Kompressoren! Kontaktieren Sie unseren Landefeld Service entweder per Telefon unter der Rufnummer 0561/95885795 oder per Mail an kompressoren@landefeld.de !

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